"Welcher Verein? M S V!"
von Ines Peters-Försterling
Marburg. Traditionell beschließt der Marburger SV sein Jahr mit der Austragung des Weihnachtskriteriums, das in der der 51. Auflage im heimischen Sport- und Freizeitbad Aquamar veranstaltet wurde. 18 Vereine aus Hessen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen folgten mit 263 Teilnehmern der Einladung nach Marburg an die Lahn.
Aus dem Anfänger-, Nachwuchs- und dem Leistungsbereich präsentierte der Marburger SV mit 62 Schwimmern wiederum eine kleine Auswahl seiner gesamten Bandbreite, die sich mit 34 Gold-, 36 Silber- und 32 Bronzemedaillen glänzend empfahl. Mit 1049 Zählern blieb der Werner-Sell-Wanderpokal für die punktbeste Mannschaft diesmal beim Marburger Schwimmverein. Mit 1027 Punkten knapp dahinter folgte Delphin Osterfeld, Dritter wurde der Gießener SV (662).
Bei ihrem Debüt auf dem Wettkampfparkett machten Nick Täubner, Marlene Schwedhelm, Emilie Köhling, Sophie Rerich, Clara Wick (alle Jg. 2010), Tilda Prautsch, Alexander Täubner, Erik Klingelhöfer, Andrej Herdt (alle Jg. 2009), Dilara Berbarti (Jg. 2008) und Lilly Schmidt (Jg. 2007) aus den Anfängergruppen von Lydia und Rainer Pohl, Jan Prennig, Isabel Sonthoff und Susanne Mengel (Heskem) eine gute Figur. Nick Täubner freute sich im Rückensprint über den Gewinn seiner ersten Silbermedaille. Etwas mehr Wettkampferfahrung hatten bereits Stella Gorr (Jg. 2010), Philipp Dubinker (Jg. 2008), Lina Martin (Jg. 2007) und Sophia Peter (Jg. 2006). Lina Martin schaffte im Brustsprint den Sprung nach ganz oben auf das Siegertreppchen. Bei Philipp Dubinker reichte es hier zu Silber und bei Stella Gorr für Bronze, ebenso wie im Freistilsprint und bei Philipp über 50 m Rücken. Sophia Peter hingegen zeigte über 100 und 200 m Rücken Stehvermögen, so dass sie eine Silber- und eine Bronzemedaille für sich verbuchte. Auch wenn Annemarie Kresse, Cedric Mayer (beide Jg. 2009), Emilia Gessner, Licia Imhof und Maxim Köhling (alle Jg. 2008) nichts mit der Medaillenvergabe zu tun hatten, punkteten sie allesamt mit deutlichen Leistungssteigerungen.
Fast euphorisch lobte Nachwuchstrainer Lucas Schremb seine Schützlinge nach dem Wettkampf. „Unsere Jüngste Hannah Speckmann (Jg. 2009) erreichte auf den Bruststrecken (50/100m) zwei Goldmedaillen mit persönlichen Bestmarken, auch Daniil Timofeev (Jg. 2005) holte über 50 und 100 Meter Rücken jeweils den ersten Platz. Im Sprint verbesserte er sich um starke fünf Sekunden. Elisa Köhling und Zinnia Meyer (Jg. 2006) schlugen sich ebenso bravourös. Vier Sekunden schneller war Elisa über 100 m Rücken und hat sich damit Gold verdient. Im Vorfeld schätzte ich Elisa im Brustsprint schwächer ein, stattdessen machte sie in einer Zeit von 0:47,63 Minuten einen Quantensprung nach vorne. Großartige Wettkämpfe lieferten Jannika Lapp und Carlotta Möller (beide Jg. 2005) im vereinsinternen Battle, bei dem Carlotta auf den Bruststrecken immer einen Tick schneller als ihre Vereinskameradin zu Gold schwamm. Zinnia Mayer war am heutigen Tag mit sechs Starts meine fleißigste Teilnehmerin. Sie entwickelt sich in allen Lagen top. Im Jahrgang 2008 starteten Janne Sue Elsaßer und Teresa Dinges. Im Rückensprint hatte Janne mit dem 3. Platz knapp die Nase vor Teresa, aber bei ihren Rennen auf den Freistilstrecken trumpfte diese leistungsstark auf. Über 200 m Freistil ging Teresa erst das zweite Mal auf die Strecke und verbesserte ihre Zeit als Erste um 14 Sekunden (3:27,64), auf der halben Distanz mit 1:21,24 Minuten waren es immer noch 10 Sekunden. Starke Vorstellung von allen!“, so Schremb.
Ausnahmslos zufriedene Gesichter zeigten sich auch in der von Rainer Pohl trainierten 3. Mannschaft mit Luisa Grün (Jg. 2007), Emilia Metz, Niklas Grün, Mika Scheffler (alle Jg. 2006), Joshua Mengel, Johann Köhling (beide Jg. 2004) und Linda Hübl (Jg. 2003). Auf der perfekten Welle schwamm an diesem Wochenende Luisa Grün, die in die großen Fußstapfen ihres Vaters Fabian Grün treten möchte. Sechs Starts, sechs Platzierungen unter den Top 3, davon über 100 m Rücken- und Freistil Platz 1, sowie zwei persönliche Bestzeiten im Rücken- (41,03) und Schmetterlingssprint (42,70) lassen keinen Zweifel an Luisas Formstärke. Dem stand Emilia Metz in Nichts nach. Über 200 m Lagen, 200 m Freistil und 50 m Schmetterling stand sie ganz oben auf dem Siegertreppchen. Silber folgte über 100 m Freistil und Bronze über 100 m Lagen. Fünfmal toppte Niklas Grün seine bisherigen Leistungen und holte über 100 m Rücken den 3. Platz. Mika Scheffler steckte als Zweiter Bestmarken über 100 (1:35,39) und 200 Meter Brust (3:27,68). Musste sich Joshua Mengel auf der 100-Meter-Distanz in Brust noch mit einem knappen Rückstand gegenüber Philipp Merk vom SV Wartburgstadt Eisenach als Zweiter geschlagen geben, dominierte er das Teilnehmerfeld im Brustsprint und über 200 Meter mit deutlichem Vorsprung. Vielversprechend lief das Rennen über 200 m Freistil bei Johann Köhling, der in 2:50,22 Minuten elf Sekunden schneller im Wasser unterwegs war. Dafür gewann er Bronze, ebenso wie Linda Hübl über 200 m Brust. Auf der halben Distanz sicherte sie sich Rang Zwei.
Nicht zuletzt der obligatorisch lautstarke Schlachtruf des 21-köpfigen Teams von Nathalie Richter zu Wettkampfbeginn ließ einen Zweifel daran, dass die Schwimmer zum Jahresabschluss hoch motiviert in den Wettkampf starten werden. In der Endbilanz sorgten sie neben 22 persönlichen Bestzeiten für einen beachtlichen Medaillenregen von 17 Gold-, 22 Silber- und 14 Bronzemedaillen.