Marburger Schwimmer überraschen bei Hessischen Jahrgangs-Meisterschaften
von Ines Peters-Försterling
Am Wochenende fanden die Hessischen Meisterschaften im Sport- und Freizeitbad Aquarena in Dillenburg auf der 50-Meter-Bahn statt. Startberechtigt waren bei den Frauen die Jahrgänge 2002/älter sowie bei den Männern die Jahrgänge 2001/älter. In der Juniorenklasse wurden die Jahrgänge 1997 bis 1998 gewertet – die offene Gesamtwertung erfolgte für alle startberechtigten Jahrgänge. Nach 2013 ist der TV Dillenburg ein weiteres Mal Gastgeber des Hessischen Großevents, zu dem 51 Vereine mit 453 SportlerInnen 2061 Einzel- und Staffelstarts abgaben. Damit wurden die Meldezahlen der letzten Jahre deutlich übertroffen, allerdings fehlten Topathleten wie Marco Koch (DSW 1912 Darmstadt) oder Philipp Forster (SG Frankfurt), die bei den Europameisterschaften in London auf die Jagd nach Titeln gingen. Dennoch durfte man am zweiten Wettkampftag dem frisch gebackenen Deutschen Meister 2016 über 50 m Rücken, Marco di Carli, bei seinen Rennen über die Schulter schauen, der die Hessischen Meisterschaften als weitere Testeinheit auf dem Weg zu Olympia in Rio nutzte.
Mit der Medaillenvergabe hatten die fünf Schwimmer aus den Leistungsgruppen von Trainerin Nathalie Richter zwar nichts zu tun, verkauften sich aber im hessischen Vergleich leistungsstark mit neuen Bestmarken.
Unbeirrt der Tatsache, dass es für Helena Stockschlaeder (Jg. 2002) und Wladimir Petri (Jg. 2000) die ersten Hessischen Jahrgangsmeisterschaften waren, zogen beide ihre Rennen konzentriert durch. Helena steckte in 31,05 Sekunden im Freistilsprint eine neue Bestmarke. Ebenso wie Wladimir, der sich in einem starken Teilnehmerfeld in 31,24 Sekunden über 50 m Delphin auf den 15. Platz schmetterte. Vereinskamerad Nils Becker (Jg. 2000) stand dem in Nichts nach. Nicht nur über 100 m Brust war er von Anfang an in seinem Element und verbesserte sich um zwei Sekunden auf 1:21,01 Minuten (14.), sondern auch auf der halben Distanz bewies Nils in einem technisch einwandfreien Rennen Stehvermögen. Mit einer Steigerung von vier Sekunden wurde er in 35,72 Sekunden Zwölfter. Der überraschte Blick der 18-jährigen Abiturientin Sarah Oßwald (Junioren) auf die Anzeigetafel nach ihrem perfekten Brustsprint sprach Bände. In 39,91 Sekunden steckte sie eine neue Bestmarke und schaffte damit den Sprung unter die Top 10. Dem entgegen musste Routinier Sabrina Försterling (Jg. 1997/Junioren) ihrem berufsbedingten Trainingsdefizit Tribut zollen. Obwohl der starke Angang über 50 m Freistil (14.), 50 m Rücken (11.) und 100 m Rücken (8.) vielversprechend aussah, konnte sie die Rennen nicht wie gewohnt leistungsstark ins Ziel bringen.