7. Wintermeeting in Frankfurt und 35. Frühjahrsmeeting in Gießen
von Ines Peters-Försterling
Schwimmer des Marburger SV glänzen am Wochenende in Frankfurt und beim 35. Intern. Frühjahrsmeeting in Gießen
Schwimmer vom MSV sind für die bevorstehenden Hessischen Meisterschaften im April gut präpariert
Gießen. Auch in diesem Jahr stand das am Wochenende vom Gießener Schwimmverein ausgetragene 35. Frühjahrsmeeting ganz im Zeichen der Karnevalisten. An beiden Wettkampftagen meldeten zwar mit 247 Sportlern aus 16 Vereinen und 1023 Starts weniger Teilnehmer als die Jahre zuvor, doch tat das der guten Stimmung keinen Abbruch. Für den Marburger Schwimmverein 1928 e.V. gingen am Sonntag 14 Schwimmer an den Start.
Die hervorragende Nachwuchsarbeit des MSV trägt einmal mehr Früchte, wie auch an diesem Wochenende nicht nur durch die reiche Medaillenausbeute von 7 Gold, 10 Silber-, und 3 Bronzemedaillen deutlich geworden ist. Der von Trainerin Nathalie Richter eingeschlagene Weg trägt zur individuellen Verbesserung eines jeden Schwimmers bei, die Freude über die neunzehn persönlichen Bestzeiten war dementsprechend groß.
Traditionell für das Frühjahrsmeeting sind die kostümierten bunten Lagen – und Freistil-Staffeln. Viel Spaß haben dabei nicht nur die jungen Athleten, auch bei den Älteren scheint die Lust an der Kostümierung noch nicht gänzlich verloren gegangen zu sein. Eine dreiköpfige Jury hatte bei der Prämierung des originellsten Kostüms sprichwörtlich die Qual der Wahl. Der 80er-Jahre-Look des MSV traf dabei genau den Geschmack, so dass sich die 8x 50 m-Lagen-Staffel über die Prämierung mit einem Preisgeld freute. In der Wettkampfwertung landete die Mannschaft auf einem guten 2. Platz, bedenkt man das „Übergepäck“ der zusätzlichen Kleidung. Gleich auf Anhieb landete die mit Becker, Kapski, Pfeiffer und Dassler jung besetzte zweite Faschingsstaffel des MSV im Wettkampf 4x 50 m Freistil auf einem hervorragenden 4. Rang.
Für eine Überraschung sorgte die zehnjährige Lena Kaiser, die sich in ihrem zweiten Wettkampf couragiert über 50 m Brust (49,93) auf den 1. Platz schwamm. Dass sie dabei locker ihre Bestzeit um sieben Sekunden unterbot, war ein schöner Nebeneffekt. Für die Newcomer Svenja Dassler und Vanessa Kapski (beide 1999) und Alexander Peterburs (1995) reichte es bei ihren Rennen noch nicht für die vorderen Plätze. Doch zeigten die persönlichen Bestzeiten, dass die Leistungskurve nach oben geht. Auch bei Fynn Pfeiffer (1999) läuft es gut. Drei persönliche Bestzeiten über 50 m (33,96/5.) und 200 m (2:55,80/5.) Freistil und 100 m Lagen (1:35,16/6.), sowie eine Silbermedaille über 50 m Rücken schlagen bei ihm zu Buche. Vereinskamerad Nils Becker (2000) trumpfte in einem stilistisch einwandfreien Rennen über 50 m Rücken (47,24) in Bestzeit auf und wurde mit einer Goldmedaille belohnt. Über 50 m Freistil und 50 m Brust erreichte er jeweils den 2. Platz. Einmal Gold gab es für Sarah Oßwald über 50 m Brust (44,08) in persönlicher Bestzeit. Eine weitere Bestmarke setzte sie über 50 m Freistil in 0:36,40 Minuten und erreichte damit einen guten 6. Platz.
Sabrina Försterling (1997) brachte ihre Form auf den Punkt und dominierte deutlich über 50 m Freistil (29,49/1.) und 100 m Lagen (1:17,97/1.) in Bestzeit. Zusätzlich holte sie sich über 50 m Rücken (37,00/1.) eine weitere Goldmedaille und Bronze über 200 m Freistil (2:25,76/3.) ab. Gut in Form war auch Frédéric Schwarz (1996), der über 50 m Freistil (30,81/2.) sowie 50 m Brust (40,86/1.) in persönlicher Bestzeit am Beckenrand anschlug und mit Gold belohnt wurde. Damit lag er jeweils knapp vor seinem Vereinskameraden Chris Schleich (1996), der sich über 50 m Freistil (31,67) mit dem 3. und über 50 m Brust in 0:40,88 Minuten mit dem 2. Platz zufrieden geben musste.
Die Leistungskurve von Lea Faust (1995) geht weiter nach oben. Zweimal Silber in Bestzeit gab es über 50 m Freistil (31,49/2.) und 100 m Lagen (1:22,18/2.), wo sie sich immerhin um vier Sekunden verbesserte. Eine weitere Silbermedaille erreichte sie über 50 m Rücken und einen 4. Platz über 200 m Freistil. Durch das kontinuierliche Training findet Julia Peter langsam in ihren Rhythmus zurück und schlug mit persönlicher Bestzeit über 100 m Lagen (1:26,18/4.) an. Über 50 m Brust wurde sie Zweite.
Im Jahrgang 1994 und älter gingen Lucas Schremb (1993) und Philipp Stieler (1990) an den Start. Trotz berufsbedingten Trainingsdefizits lief es bei Philipp durchaus gut, so dass er über 50 m Freistil mit dem 3. Platz punkten konnte. Bei Lucas hingegen wollte es über 50 m Freistil und Brust so gar nicht laufen. Er blieb klar hinter seinen Möglichkeiten. Vielleicht steckte ihm aber auch der Wettkampfstart tags zuvor in den Knochen, wo er über 50 m Schmetterling mit dem 1. und 50 m Brust mit dem 2. Platz glänzte.
Mit 9 Aktiven trat der Marburger Schwimmverein 1928 e.V. bereits am Samstag beim 7. Wintermeeting in Bergen-Enkheim an, das in der imposanten neuen Traglufthalle des Riedbades auf der 50-Meter-Bahn ausgetragen wurde. Veranstalter Wasserfreunde Fechenheim 1930 e. V. schaffte musikalisch einen stimmungsvollen Einstieg ins Karnevalswochenende.
Völlig entfesselt schwamm Sarah Oßwald (1998) ein einwandfreies Rennen über 200 m Brust (3:29,75/7.) auf der eher ungewohnten Langbahn, und toppte ihre Bestzeit um elf Sekunden. Auch für Christina Rieß (1997) lief es über 200 m Brust (3:19,78/3.) wie am Schnürchen. Zielsicher setzte sie die Vorgaben von Trainerin Nathalie Richter um, und landete in Bestzeit prompt auf dem 3. Platz. Eine weitere Bestzeit sicherte sie sich über 50 m Schmetterling (38,88/6.). Chris Schleich (1996) startete zum ersten Mal auf der 50-Meter-Bahn. Zwar hatte er mit der Medaillenvergabe nichts zu tun, zeigte aber insbesondere über die 200 m Freistil-Strecke (2:44,35/7.) stilistisch wahre Qualitäten, lobte Nathalie Richter. Ebenso gut lief es bei Nils Becker (2000), der über 200 m Freistil (3:18,45) allerdings mit der Wertung Jugend D (2000/20001) auf dem undankbaren 4. Platz landete. Frédéric Schwarz (1996) ging es eher gelassen an und hatte sein bestes Ergebnis über 50 m Schmetterling (40,56/7.), wo er eine neue Bestmarke setzte. Julius Hoffmann (1997) schwamm über 1500 m Freistil (24:15,21/7.) ein eher einsames Rennen, dass trotz stimmungsvoller musikalischer Untermalung so gar nicht ins Laufen kommen wollte. Letztlich fehlt die Routine, um punktgenau die Leistung abrufen zu können.
Mit dem Start über 800 m Freistil standen für Sabrina Försterling (1997) und Lea Faust (1995) neue Herausforderungen auf dem Plan. Sabrina schaffte in 11:49,47 Minuten/7. knapp vor Vereinskameradin Lea Faust (11:56,44/8.) den Anschlag, wobei beide längst noch nicht ihr Potential ausgeschöpft haben. Über 50 m Schmetterling (39,08) holte sich Lea den Sieg, sowie über 200 m Freistil (2:38,63) den 2. Platz.
Veröffentlichungen
- Oberhessische Presse 11.03.2011