47. Weihnachtskriterium
von Ines Peters-Försterling
Medaillenflut beim 47. Weihnachtskriterium des MSV
Werner-Sell-Gedächtnispokal bleibt mit punktbestem Ergebnis beim Gastgeber
Marburg. Zum Jahresabschluss lud der Marburger Schwimmverein traditionell ins heimische Sport- und Freizeitbad „AquaMar“ ein. Neben zehn hessischen Nachbarvereinen meldeten fünf Vereine vom Thüringischen und Nordrhein-Westfälischen Schwimmverband 132 Teilnehmer, die mit 867 Einzel- und Staffelmeldungen an den Start gingen.
Das Wettkampfjahr ist vorbei, der Elan und Kampfgeist sind im 71-köpfigen Team des Marburger SV 1928 ungebrochen. In 22 Wettkämpfen wurden 97 Medaillen errungen (17 Gold-, 53 Silber- und 27 Bronzemedaillen) sowie über 80 persönliche Rekorde gesteckt. Hinzu kommt der Gewinn des Werner-Sell-Wanderpokals, den sich der Gastgeber mit 915 Punkten klar vor DJK Delphin Osterfeld (830 Punkte) und dem VfL 1860 Marburg (640 Punkte) sicherte.
Für viele kleine Nachwuchstalente wie die achtjährigen Martha Mengel, Emily Bahlmann, Constantin Genz, Paul-Anton Wölk, Philipp Textor und Niklas Grün, sowie Svea-Marie Turba, Louis Kling, Jonah Frantz (alle Jg. 2005), Amelie Wilhelm und Anne Arndt (beide Jg. 2003) war es der erste Wettkampfeinsatz. Zufriedene Gesichter gab es nicht nur beim Trainergespann Lydia und Rainer Pohl, sondern auch bei Viktoria Estor und Laura Ried. Auf Anhieb setzten sich Jonah Frantz über 100 m Brust und Niklas Grün über 50 m Brust gut in Szene und gewannen jeweils ihre erste Bronzemedaille. Schon ein bisschen mehr Wettkampfluft schnupperten Charlotte Kayser, Elisa Köhling, Emilia Metz (Jg. 2006), Julia Schlosser, Samuel Boland (Jg. 2005), Joshua Mengel (Jg. 2004) und Mara Mensing (Jg. 2003). Allesamt waren teilweise sogar mehrfach in den Medaillenrängen zu finden.
Nicht nur beim Nachwuchs, sondern auch im Leistungsbereich geht die Philosophie von Rainer Pohl auf, der die 3. Mannschaft des Marburger SV betreut. Nach ihren Wettkämpfen strahlten die Geschwister Helena und Laura Dodel zu Recht. Helena stand im Jahrgang 2005 über 50 m Freistil ganz oben auf dem Siegertreppchen und gewann zudem über 50 m und 100 m Brust jeweils Silber. Ihre 10-jährige Schwester Laura wurde über 100 m Brust Zweite. Ein guter Tag war es für Helena Stockschlaeder (Jg. 2002), die einmal Gold über 50 m Brust und vier Silbermedaillen mit zwei persönlichen Rekorden abräumte. Deutliche Leistungssteigerungen zeigten Alva Staroszik, Hanna Bonacker (beide Jg. 2003) sowie Miriam Grot (Jg. 2001) und Lara Hohn (Jg. 99). Alva dominierte das Teilnehmerfeld über 50 m Rücken (40,63) und wurde Erste. Hinzu kamen zwei Silbermedaillen über 100 m und 200 m Freistil. Silber und Bronze gab es am Ende für Hanna über 50 m und 100 m Brust. Miriam Grot wurde über 50 m Freistil Dritte. Bei ihren vier Starts lieferte Lara Hohn auf den Bruststrecken und erstmals über 200 m Freistil gekonnt ab und freute sich über Silber- und zwei Bronzemedaillen.
Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war zweifelsohne der Wettkampf in der 8x50 m Freistil-Staffel mixed. Hier gaben sich die frischgebackenen Dritten der Deutschen Meisterschaften der Masters in der 4x50 m Freistil-Staffel Fabian Grün, Steffen Dommermuth, Peter Böhm und Christian Meißner mit den weiblichen Jungspunden aus der Leistungsgruppe um Trainerin Nathalie Richter ein Stelldichein. Unter lautstarken Anfeuerungsrufen lieferten sich Startschwimmer Grün, gefolgt von Försterling, Dommermuth, Lange, Böhm, Nagel, Meißner und Schlussschwimmerin Oßwald mit der Mannschaft der SG Wetterau ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende reichte es mit zwei Zehntel Vorsprung in 03:43,18 Minuten für die SG Wetterau zum Sieg. Die 8x50 m Lagen-Staffel des MSV (Ahmed, N. Schremb, Schleich, Lange, L. Schremb, Försterling, Schwarz, Oßwald) wurde hinter dem Eisenacher SSV und der SG Wetterau Dritte.
„Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, so das Resümee von Trainerin Nathalie Richter nach dem Wettkampftag, der mit einigen Höhepunkten aus der 1. und 2. Mannschaft gespickt war. Alles voran lieferten sich die „Youngster“ Jacob Horn, Raik Zeppel, Robin Wolf (Jg. 2001), Wladimir Petri (Jg. 2000) und Niklas Werner (Jg. 99) überaus spannende Rennen mit ihren Kontrahenten. Über 50 m (39,75) und 100 m Brust (1:29,00) sowie über 50 m Freistil (31,96) war Robin Wolf das Maß aller Dinge. Drei Goldmedaillen und eine Silberne waren gepaart mit vier persönlichen Rekorden. Niklas Werner nimmt mehr und mehr Fahrt auf. Vier Sekunden schwamm er über 100 m Brust (1:29,92) und 100 m Freistil (1:13,88) schneller und nahm zweimal Gold und Silber mit nach Hause. Im Jahrgang 2002 standen sich die Vereinskameraden Jacob Horn und Raik Zeppel gegenüber. Über 50 m Freistil (34,71) und 100 m Brust (1:34,68) hatte Raik die Nase vorn und sicherte sich jeweils den 2. Platz, ebenso über 50 m Schmetterling. Jacob wurde mit neuen Bestmarken über 50 m (45,20) und 100 m Brust (1:38,43) zweimal Dritter. Konzentriert steigerte sich Wladimir Petri von Rennen zu Rennen, so dass er sich am Ende vier Podiumsplätze über 50 m (40,33/3.) und 100 m Brust (1:26,07/2.), sowie 50 m (30,10/3.) und 100 m Freistil (1:08,02/3.) mit vier persönlichen Rekorden sicherte. Mit stilistischem Zugewinn veredelte Nina Schremb (Jg. 99) neue Bestleistungen über 50 m Rücken (38,76) und 50 m Schmetterling (39,21) mit Silber und Bronze. Knapp verfehlte Vanessa Kapski (Jg. 99) ihre Bestmarken auf den Rücken- und Freistilstrecken und wurde jeweils Sechste. Jeweils den 3. Rang erreichte Alexander Peterburs (Jg. 95) über 100 m Schmetterling (1:19,51) und 100 m Freistil.
Kontinuierliche Trainingseinheiten absolvieren seit Kurzem Lucas Schremb (Jg. 93), Chris Schleich und Frédéric Schwarz (beide Jg. 96), was sich im Wettkampf bezahlt machte. Hierbei schlug Lucas über 50 m Rücken mit Bestzeit im Ziel an. Zweimal auf dem zweiten Rang schwamm er über 50 m und 100 m Freistil. Körperlich topfit und schnell war Frédéric im Wasser unterwegs, der über 50 m Freistil mit sieben Hundertstel Vorsprung vor seinem Vereinskameraden Chris Schleich in einer Zeit von 28,40 als Zweiter das Rennen beendete. Zwei Goldmedaillen erreichte Frédéric über 50 m Brust (40,90) und 100 m Freistil. Neben dem dritten Platz über 50 m Freistil (28,47) wurde Chris über 100 m Lagen, 50 m Schmetterling und 100 m Freistil jeweils Zweiter. Während Xenia Herrmann (Jg. 98) über 50 m Schmetterling (38,91) ihre Leistung um fünf Sekunden steigerte und klar vor Vereinskameradin Sarah Oßwald als Zweite im Ziel anschlug, drehte Sarah den Spieß auf ihrer Paradestrecke über 100 m Brust (1:29,62/2.) um. Einmal Silber und einmal Bronze schlugen bei Sarah zu Buche, Xenia sicherte sich Gold über 50 m Brust und wurde über 100 m Lagen Zweite.
Ungewohnte Wege ging die 17-jährige Sabrina Försterling (Jg. 97) beim Start über 100 m Schmetterling. Am Ende hieß es in 1:22,25 Minuten Zähne zusammenbeißen. Die Mühe wurde mit Silber belohnt, zu der noch drei weitere über 50/100 m Freistil und 50 m Schmetterling kamen. Im Jahrgang 2000 schwammen Emma Nagel und Clara Nessler. Clara legte zwei gute Rennen über 100 m Brust und 100 m Lagen (1:25,41/2.) hin und landete über 100 m Brust einen Wimpernschlag vor ihrer Vereinskameradin auf Platz Zwei. Eine ebenso einwandfreie Performance lieferte Emma über 50 m Brust (42,50) und 100 m Freistil (1:13,80) ab, wo sie sich um mehr als eine Sekunde verbesserte. In der Endbilanz sammelte Emma drei Silbermedaillen und eine Bronze ein. „Das war mal ein grandioser Auftritt“, so Nathalie Richter nach den Starts von Schützling Nils Becker (Jg. 2000) über 50 m (38,95/2.) und 100 m Brust (1:26,29/3.), in denen er vier Sekunden schneller im Ziel anschlug. Insgesamt sicherte sich Nils dreimal Rang Zwei und einmal Rang Drei.
Bei ihrem ersten Wettkampf in den Farben des Marburger SV stellten die Neuzugänge der Leistungsgruppe Zishan Ahmed (Jg. 97), Lucienne Lange (Jg. 96), Sabrina Kretschmer (Jg. 89) und Harry Sedlmayr (Jg. 78) ihr Können beeindruckend unter Beweis. Allen voran wurde Lucienne in der Jahrgangswertung 1995/älter für ihren Einsatz mit vier ersten Plätzen belohnt, gefolgt von Sabrina Kretschmer, die zweimal Zweite und zweimal Dritte wurde. Harry Sedlmayer schwamm über 50 m Schmetterling zu Silber. Zishan Ahmed zeigte sein Stehvermögen sowohl auf den Sprint- als auch auf der Langdistanz und sicherte sich über 50 m Rücken eine Goldmedaille, auf die drei Silbermedaillen folgten.