44. Internationales Weihnachtskriterium in Marburg

von Ines Peters-Försterling

Erfolgreicher Saisonabschluss für Marburger SV beim 44. Weihnachtskriterium

Ein Teil der Leistungsgruppe um Trainerin Nathalie Richter - Foto: Peters-Försterling
Ein Teil der Leistungsgruppe um Trainerin Nathalie Richter - Foto: Peters-Försterling

Schwimmen: Medaillenregen und 50 Bestzeiten für Marburger Schwimmer

Marburg. Zum Jahresabschluss veranstaltete der Marburger SV 1928 am Wochenende das 44. Internationale Weihnachtskriterium, das im heimischen Sport- und Freizeitbad „AquaMar“ am Trojedamm ausgetragen wurde. Im Endergebnis eine gelungene  Veranstaltung, die sich in diesem Jahr mit 225 Sportlern aus 13 Vereinen und 874 Einzel- sowie Staffelstarts über eine deutliche Steigerung der Teilnehmerzahlen erfreute. Mit 72 Medaillen, davon 17 Gold-, 32 Silber, und 23 Bronzemedaillen, belegte der Marburger SV im Medaillenranking hinter den Schwimmern dem Zehlendorfer TSV 1888 e.V. den 2. Platz gefolgt von den Schwimmern vom Eisenacher SV. Damit ging der Werner-Sell-Gedächtnispokal wieder auf Reisen gen Berlin.

Einmal mehr präsentierte der MSV in einem großen Teilnehmerfeld von 80 kleinen und großen „Wasserratten“ die Bandbreite der verschiedenen Leistungsstufen. Fast so traditionell wie das Weihnachtskriterium selbst, hielt der Veranstalter daran fest, jeden Wettkampflauf als Prämienlauf auszuschreiben. Das kleine Präsent am Ende eines verdienten Wettkampfes sorgte gerade bei den kleinen Nachwuchstalenten wie Sina Kohl, Maureen Lemke (beide Jg. 03), Taofiq Shukair, Monique Bosshammer, Laura Winkler (alle Jg. 02), Kevin Schäffer, Tom Stephan (beide Jg. 01), sowie Yuk Blomeyer und Philine Hoffert (Jg. 2000) für strahlende Augen und Freude, auch wenn es am Ende auf Anhieb nicht immer für eine Medaille reichte.

Zufrieden war Trainerin Conny Schindler mit ihren Schützlingen. Maximilian Schorlemmer (Jg. 03) setzte auf Anhieb über 50 m Rücken und 50 m Brust neue Bestmarken und wurde mit zwei Bronzemedaillen belohnt. Ebenfalls den Schritt ganz oben aufs Treppchen schaffte Raik Zeppel (Jg. 02) über 100 m Brust. Ein ganz besonderer Mensch ist der mit Down-Syndrom geborene Philipp Koch (Jg. 96). Unter den Anfeuerungsrufen seines Vaters strahlte er am Ende seines Rennens über 50 m Rücken, in dem er mit persönlicher Bestzeit eine Silbermedaille erreichte. Ebenfalls gut im Rennen hielten sich die Schützlinge um die Trainerinnen „Vicki“ Estor, Johanna Rüther, Ricarda Schmitt, Daniela Lemmer und Kirsten Schütt. Die 11-jährige Verena Pfeffer verbesserte ihre Bestzeiten über 50 m und 100 m Brust um mehrere Sekunden und sicherte sich verdient eine Silber- und eine Bronzemedaille. Ebenfalls starke Verbesserungen gab es bei Lena Rüther (Jg. 2000) über 50 m Freistil und 50 m Brust, die in diesem Jahr am Trainingslager in Mittersill teilnahm. Armin Irandoosti (Jg. 96) schwamm über 50 m Rücken in Bestzeit zu Gold. Über eine Silbermedaille freute sich die 8-jährige Luzy Fiedler, die zum ersten Mal die 50 m-Brust-Strecke bei einem Wettkampf schwamm.

In vielerlei Hinsicht ein gelungenes Jahr für Nathalie Richter, die in ihre Arbeit als Trainerin viel Herzblut steckt und nicht nur am Beckenrand Ansprechpartner für ihre Schützlinge ist. „Man trifft sich“, zum Jahresabschluss fanden bekannte Gesichter den Weg ins Schwimmbecken zurück. Die Freude darüber und den Spaß am Schwimmen war in den Mannschaftswettkämpfen kaum zu überhören. Gleich zu Beginn der Veranstaltung sorgte die 2. Mannschaft des Marburger SV (Becker, Kapski, Rieß, Ritter, Nagel, de Mooy, Oßwald) mit der Besetzung für die 8x50 m Freistil-Staffel mixed mit dem Einsatz des mehrfachen Hessischen Meister Robert Keul (Jg. 48) für erstaunte Gesichter bei der Konkurrenz. Das ein “alter Hase“ durchaus die „Eisen aus dem Feuer“ holen kann, bestätigte sich mit einem guten 4. Platz in der Gesamtwertung in der offenen Wertung. Die 1. Mannschaft schaffte in der Besetzung Wiese, Pohl, Peterburs, Bischofsberger, Rabe, Will Schleich und Försterling einen gelungenen 2. Platz hinter dem Zehlendorfer TSV. Seit Kurzem im Wettkampfgeschehen der Senioren wieder aktiv ist Fabian Grün (Jg. 79), welcher der 1. Mannschaft in der 8x 50 m Lagenstaffel (Wiese, Bischofsberger, Ritter, Rieß, Schleich, Försterling, Will) in 4:34,30 Minuten zum überlegen Sieg vor dem Eisenacher SV und dem Zehlendorfer TSV verhalf.

Eine reiche Medaillenausbeute nahm Sabrina Försterling (Jg. 97) an diesem Wochenende mit nach Hause. Sieben Starts wurden mit einer Gold-, vier Silber- und einer Bronzemedaille, Mannschaftsgold in der Lagen- sowie mit Silber in der Freistilstaffel belohnt. Eine neue Bestmarke setzte Sabrina in ihrer Paradestrecke über 50 m Freistil mit einer genialen Zeit von 29,01 Sekunden, und verpasste damit ihr Minimalziel von einer 28er Zeit nur um einen Wimpernschlag. Zum ersten Mal startete die  Freistilschwimmern über 50 m Brust und beendete den Wettkampf mit persönlicher Bestzeit von 42,55 Sekunden knapp als Vierte. Mit dieser Zeit liegt sie nur eine Sekunde über der Hessischen Norm. Einen grandiosen Wettkampf lieferte Christina Rieß (Jg. 97), die völlig befreit über 50 m (39,70) und 100 m Brust (1:27,57) mit Bestzeiten die Rennen dominierte und jeweils verdient auf dem 1. Platz landete. Weitere Verbesserungen zeigte sie über 100 Lagen (1:22,64/4.) und 50 m Schmetterling (39,26/6.). Vereinskameradin Sarah Oßwald war ebenfalls in ihren Rennen über 50 m (42,74) und 100 m (1:33,40) Brust schnell unterwegs und sicherte sich zweimal Silber. Auf der einst ungeliebten 100 m Freistilstrecke (1:17,90/4.) setzte sie mit stilistischem Zugewinn neue Akzente, indem sie sich um 3 Sekunden verbesserte. Nicht so Recht ins Rennen kam Fynn Pfeiffer (Jg. 99), der in der Vergangenheit immer wieder seine Zeiten toppte. Sein bestes Ergebnis erreichte Fynn mit neuer Bestzeit über 50 m Rücken (39,94/3.). Knapp war es in seinen Rennen über 50 m Freistil und 100 m Rücken, in denen er jeweils auf den 2. Platz schwamm.

Frederike Will (Jg. 96) unterstrich ihre gute Form. Bei ihren vier Einzelstarts sicherte sie sich eine Goldmedaille über 200 m Freistil (2:29,68), eine Silber- und zwei Bronzemedaillen. Ebenfalls vier Medaillen nahm Lea Bischofsberger (Jg. 95) mit, ihr bestes Ergebnis hatte sie über 50 m Rücken in 37,50 Sekunden und sicherte sich damit Gold. Das interne Duell zwischen Chris Schleich, Franz Rabe und Fabian Ritter (alle Jg. 96) ging beim Weihnachtskriterium in die nächste Runde. Während Chris über 100 m Brust (1:26,03/2.) und 50 m Freistil (30,03/2.) in Bestzeit die Nase vorn hatte, musste er sich über 50 m Brust hinter den Beiden einreihen. Nicht zuletzt durch das Trainingslager profitierte Franz Rabe, der erst seinen 3. Wettkampf absolvierte. Gekonnt setzte er die Vorgaben von Nathalie Richter um und punktete mit Bestzeiten in den Medaillenrängen über 50 m Freistil (30,37/3.) und 50 m Schmetterling (39,46/3.). Auch bei Fabian Ritter war der Tag gelungen. Sein bestes Ergebnis hatte er mit dem 2. Rang über 50 m Brust (38,26). Zufrieden sein konnte Alexander Peterburs (Jg. 96), für den es in kleinen Schritten bergauf geht. Er erreichte eine Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille.

In der Wertung 1994/älter fanden sich Rebecca Pohl und Sina Brickum (beide Jg. 93) in der Leistungsgruppe wieder ein. Während Rebecca seit vier Wochen trainierte, war es für Fußballerin Sina eher eine Standortbestimmung. Zwar hatte keine der jungen Damen den Anspruch mit Bestzeiten nach Hause zu schwimmen, aber Rebecca freute sich am Ende über gute Zeiten und Gold über 50 m Brust und drei Silbermedaillen. Ähnlich lief es bei Sina mit Gold über 50 m Freistil sowie drei Silber- und einer Bronzemedaille. Kurz entschlossen, ohne Training und außer Konkurrenz startete Ulriche Wiese. Über 50 m Schmetterling rief er mit einer Zeit von 30,04 Sekunden sein ganzes Potential ab, was inoffiziell die zweitbeste Zeit beim Ergebnis war.

Für eine kleine Überraschung sorgte die 10-jährige Lena Kaiser, die immer wieder krankheitsbedingt das Training in den letzten Wochen unterbrechen musste. Mit einer Verbesserung um schlappe 13 Sekunden schlug sie am Ende ihres 100-Meter-Brust-Rennens in einer Zeit von 1:48,59 Minuten als Erste im Ziel an. Zwei weitere Bestzeiten sammelte Lena über 50 m Brust (49,32/3.) und 50 m Freistil. Eine lange Durststrecke liegt hinter Nils Becker (Jg. 2000). Nach einem von vorn bis hinten konzentriertem 200-Meter-Freistilrennen, schaffte Nils mit einem Vorsprung von 11 Sekunden den Sprung nach ganz oben auf das Siegertreppchen. Ebenfalls Gold gab es in Bestzeit über 50 m Freistil (35,68). Zwei Bestzeiten über 50 m (49,44/5.) und 100 m Brust (1:53,53/6.) gehen auf das Konto von Emma Nagel (Jg. 2000). Vereinkamerad Jonathan Schiebl (Jg. 2000) hatte sein bestes Ergebnis über 50 m Freistil, in dem er seine Bestmarke um mehr als 12 Sekunden verbesserte. Mit einem starken Auftritt überzeugte Vanessa Kapski (Jg. 99) in ihren fünf Rennen mit vier Bestzeiten, davon die Bronzemedaille über 50 m Rücken (43,81). Ähnlich gut lief es bei Vereinskameradin Svenja Dassler (Jg. 99), die in ihren vier Rennen zu drei Bestzeiten schwamm. Silber sicherte sie sich mit einer deutlichen Verbesserung über 50 m Brust (48,38). Erst seit Kurzem schwimmt Xenia Herrmann (Jg. 98) in der Leistungsgruppe und trumpfte gleich mit vier Bestzeiten und einer Bronzemedaille über 50 m Brust (45,44) auf. Ebenfalls noch nicht lange dabei ist Philipp de Mooy (Jg. 96), der zwar noch nicht ganz vorne mitschwimmen konnte, aber trotzdem drei Bestzeiten mit nach Hause nahm.

Dass er der erheblich jüngeren Konkurrenz durchaus Paroli bieten kann, zeigte der frischgebackene Vize-Kurzmeister der Master Fabian Grün (Jg. 79) über 50 m Freistil. In einer Topzeit von 25,65 Sekunden setzte er sich gekonnt an die Spitze des Feldes, vor den stark schwimmenden Berlinern und TV Watzenborn-Steinbergern. Ebenso lief es über 50 m Schmetterling mit einem grandiosen Anschlag bei 28,62 Sekunden, immerhin vier Sekunden schneller als das Restfeld der 17-Jährigen.

Veröffentlichungen

  • Oberhessische Presse 16.12.2011

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