30. Otto-Springer-Gedächtnisschwimmen
von Ines Peters-Försterling
Marburger Nachwuchs glänzt beim Otto-Springer-Gedächtnisschwimmen
Marburg. Zum 30. Mal stand der Nachwuchs am Pfingstsamstag beim Otto-Springer-Gedächtnisschwimmen im Mittelpunkt des Geschehens, das vom Marburger SV im heimischen Sport-und Freizeitbad „AquaMar“ ausgetragen wurde. Aus neun Vereinen meldeten 181 Teilnehmer insgesamt 710 Einzel- und Staffelmeldungen, die sich in 34 Wettkämpfen messen konnten.
Mit 74 Schwimmer/innen stellte der Gastgeber das größte Aufgebot am Beckenrand, das sich mit 42 Gold-, 48 Silber- und 29 Bronzemedaillen sowie unzähligen Bestzeiten präsentierte. Hierbei überzeugten insbesondere die Jüngsten der MSVler, die unter den Anfeuerungsrufen der Eltern und Betreuer zur Höchstform aufliefen. Der Aufregung vor dem ersten Start folgte die Erleichterung und Stolz bei den achtjährigen Emil Seibel, Marlon Lemke und Charlotte Kayer über ihre erbrachten Leistungen, die mit Medaillen und Urkunden ausgezeichnet wurden. Ebenso erfolgreich waren Helena Dodel, Julia Schlosser, Mika Kuhl (alle Jg. 2005), Paul Martin, Ron Densing (beide 2004), Alva Starostzik (Jg. 2003) und Dejan Bouslawski (Jg. 2002). Aus der Nachwuchsgruppe des Trainergespanns Vicki Estor und Hanna Ried verfügen Jana Mankel, Sebastian Kuske, Joshua Mengel, Felix Grün und Louisa Gnau (alle Jg. 2004) bereits über ein wenig mehr Wettkampferfahrung. Ungebrochen war bei allen die Freude über das gewonnene Edelmetall. Bei ihren fünf Starts räumte Louisa mit einer Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen gewaltig ab. Der rote Faden zieht sich durch die von Rainer Pohl trainierte 3. Mannschaft, die seit einem Jahr an kleineren Wettkämpfen teilnimmt. Mit deutlichen Leistungssteigerungen waren Annika Krusche, Helena Stockschlaeder, Luis Seibel, Lea Hame, Lina Wagner (alle 2002) sowie Lara Hohn (Jg. 99), Lucas Schlag (Jg. 2000), Nora Portig und Anne Arndt (beide Jg. 2003) teilweise mehrfach in den Medaillenrängen zu finden.
Gleich mit zwei Mannschaften war der Marburger SV im Wettkampf 4x50 m-Freistil mixed offen im Schimmbecken unterwegs. Die ohnehin schon subtropischen Temperaturen in der Schwimmhalle wurden im knappen Finish zwischen dem TV Watzenborn-Steinberg und der 1. Mannschaft des MSV (Rabe, Försterling, Schremb, Faust) durch den lautstarken Jubel der Mannschaftskameraden weiter angeheizt. Am Ende hatte die Mannschaft des TV Watzborn-Steinberg die Nase vorn und landete auf dem 1. Platz, gefolgt vom MSV. In der Besetzung Becker, Oßwald, Pfeiffer und Schlussschwimmerin Ellrich schaffte eine verjüngte 2. Mannschaft des MSV einen guten 4. Platz. Nach der Mittagspause trumpften die Youngster Petri, Nagel, Wolf und Nessler im Staffelwettbewerb 4x50 m-Freistil mixed (Jg. 2000-2006) auf und sicherten sich hinter der stark schwimmenden Siegermannschaft des VfL 1860 Marburg und dem TSV Kichhain die Bronzemedaille.
Auch die Einzelergebnisse der 2. Mannschaft konnten sich sehen lassen. Allen voran schwamm Robin Wolf (Jg. 2001) in der perfekten Welle und steigerte seine bisherigen Resultate über 100 m Brust (1:32,82), 50 m (34,11) und 100 m Freistil (1:18,88) deutlich. Am Ende nahm er einen kompletten Medaillensatz mit nach Hause. Zweimal Gold, zweimal Silber, zwei neue Bestmarken, was will man mehr? Ein sehr gutes Resultat für Raik Zeppel (Jg. 2002), der sich über seinen Erfolg freute. Für Vereinskamerad Jacob Horn reichte es über 50 m Freistil für Bronze. Auf dem Siegertreppchen ganz oben standen Emma Nagel und Clara Nessler (beide Jg. 2000). Während Clara über 50 m Brust und Schmetterling zweimal Gold gewann, sicherte sich Emma die Goldmedaille über 100 m Brust. Mit persönlichen Bestzeiten sammelte sie über 50 m Freistil (34,36), 100 m Lagen (1:33,27) und 50 m Brust (44,18) zusätzlich Silber ein. Gesundheitlich angeschlagen kämpfte Wladimir Petri (Jg. 2000) sichtlich. Trotz allem verbesserte er sich über 100 m Brust um vier Sekunden auf 1:37,20 Minuten und wurde, ebenso wie über 50 m Freistil, mit Bronze belohnt. Zweimal Edelmetall gab es für Svenja Dassler (Jg. 99) über 50 m Freistil (39,60/2.) und 100 m Brust (1:43,22/1.). Es war nicht der Tag von Xenia Herrmann (Jg. 98), die klar ihren Stärken über 100 m Brust hinterherschwamm. Immerhin reichte es noch für Bronze. Mit zwei Goldmedaillen lieferte Niklas Werner (Jg. 99) in seinem ersten Wettkampf über 50 m und 100 m Brust einen gelungenen Einstand.
„Die 30er-Schallmauer ist endlich durchbrochen“, resümierte Trainerin Nathalie Richter begeistert nach dem Zielanschlag ihres Schützlings Nils Becker (Jg. 2000) über 50 m Freistil, der nicht nur über die Sprintstrecke in einer Zeit von 29,98 Sekunden einen persönlichen Rekord aufstellte und Gold gewann. Auch über 100 m Freistil (1:09,45/1.), 100 m Lagen (1:23,45/1.) und 100 m Brust (1:36,03/2.) profitierte er durch das stilistische Feintuning, so dass neben den Rekorden noch drei Gold- und zwei Silbermedaillen positiv zu Buche schlagen. Auf Bestzeitkurs befindet sich Fynn Pfeiffer, der als Erster das Rennen über 50 m Freistil (28,58) sowie als Zweiter über 100 m Freistil (1:07,53) beendete. Über 50 m und 100 m Rücken schwamm er zu Gold bzw. Silber. An ihrem 16. Geburtstag lief es bei Sarah Oßwald wie am Schnürchen, so dass sie bei ihren zwei Starts über 100 m Brust und 50 m Freistil jeweils als Siegerin in ihrer Altersklasse das Becken verließ.
Nach vielen „Ups and Downs“ versucht die 17-jährige Sabrina Försterling im Wettkampfgeschehen wieder Anschluss zu finden. Über 50 m Rücken und 50 m Freistil lag sie nach technisch einwandfreien Rennen knapp über ihren Bestmarken und holte jeweils Gold, denen drei Silbermedaillen folgten. Vereinskameradin Christina Rieß (Jg. 97) holte über 100 m Lagen eine Bronzemedaille.
Den „Abistress“ der vergangene Monate haben Franz Rabe (Jg. 96), Lea Faust und Mareike Ellrich (beide Jg. 95) gänzlich hinter sich gelassen. Bei seinen fünf Starts stand Franz fünfmal ganz oben auf dem Siegertreppchen, wobei er über 100 m Lagen (1:16,41) eine neue Bestmarke setzte. Eine vollkommen überraschende Glanzleistung lieferte Lea Faust über 400 m Freistil ab. Obwohl mit einer Schulterprellung im Wasser unterwegs, steigerte sie ihre Bestzeit um zehn Sekunden auf 5:23,96 Minuten und landete damit verdient auf dem 1. Platz. Viermal Silber gab es über 50 m Rücken, 50/100 m Freistil sowie 50 m Schmetterling. Der Spaß an der Sache verleiht Mareike Ellrich sprichwörtlich Flügel. Minimalistische Verbesserungen brachten sie über 50 m und 100 m Brust jeweils zu Silber, über 100 m Lagen reichte es für ein Bronzemedaille. Vollkommen entspannt ging „Oldie“ Lucas Schremb (Jg. 93) seine Wettkampfstarts an. Obwohl er in der Vorbereitung kaum trainiert hat, lag Lucas auf den Sprintstrecken nur knapp über seinen persönlichen Bestzeiten, die mit zwei Gold- sowie drei Silbermedaillen veredelt wurden.