29. Otto-Springer-Gedächtnisschwimmen in Marburg
von Ines Peters-Försterling
29. Otto-Springer-Gedächtnisschwimmen – Miteinander Schwimmen Verbindet
Schwimmen: Gastgeber Marburger SV holte 83- Mal Edelmetall und viele Bestzeiten
Marburg. Am Pfingstsamstag war das Sport- und Freizeitbad „AquaMar“ Austragungsort des traditionellen Otto-Springer-Schwimmens, das vom Marburger SV 1928 bereits zum 29. Mal ausgerichtet wurde. Regen Zuspruch fand der Nachwuchswettkampf mit 215 Athleten aus 13 Vereinen, die mehr als 800 Einzel- und Staffelmeldungen abgaben, nicht nur bei den heimischen Nachbarvereinen. Auch Vereine vom Landesstützpunkt aus Bayern mit Trainer Stefan Döbler sowie Mannschaften aus Nordrhein-Westfalen waren an diesem Wochenende für Formtests am Start.
Mit 65 Schwimmern stellte der Gastgeber das größte Aufgebot am Beckenrand, das sich mit 25 Gold-, 30 Silber- und 28 Bronzemedaillen sowie unzähligen Bestzeiten glänzend empfahl.
Glänzend war nicht nur die Medaillenausbeute für den Marburger SV, sondern auch die Atmosphäre in der von Schwimmern, Betreuern und Zuschauern vollen Schwimmhalle. Die gute Laune und Begeisterung vermischte sich kurz vor dem Start der jüngsten Wettkampfteilnehmer mit einer gehörigen Portion Aufregung, die durch die helfende Hand des jeweiligen Trainers gut aufgefangen wurde. Nach ihrem Start waren die achtjährigen Hanna Rust, Mika Kuhl und Samuel Boland sichtlich erleichtert, aber auch stolz auf den Gewinn ihrer ersten Silber- und Bronzemedaillen. Erstmals am Start freuten sich Sebastian Kuske (Jg. 2004) und Nils Weidemüller (Jg. 2003), dass sie ganz oben auf dem Siegertreppchen standen. Ebenso gut lief es bei Joshua Mengel, Louisa Gnau, Jana Mankel (alle 2004) und Mika Schütz, die jeweils eine Silbermedaille gewannen. Gleich dreimal Bronze sicherte sich der zehnjährige Tammo Brüning über 25 m Freistil, 50 m Rücken und 100 m Brust, der von Ricarda und Paul Klefenz einmal die Woche in Heskem trainiert wird. Zwar hatte es bei Marcus Knöppel (Jg. 2003) und Rebecca Priestley (Jg. 2002) vom Trainergespann Mailin Holz/Johanna Breining bei ihrem zweiten Wettkampfstart nicht ganz für die vorderen Plätze gereicht, dennoch versicherte Marcus, dass er viel Spaß hatte und beim nächsten Wettkampf wieder dabei sein möchte, um „Vollgas“ zu geben. Felix Grün hingegen holte sich zweimal Silber über 50 m Brust und 25 m Rücken.
Lautstarke Anfeuerungsrufe und Jubel gingen beim Start der 1. Mannschaft des Marburger SV im Staffelwettbewerb über 4x50 m Freistil mixed offen durch die Schwimmhalle. Am Ende schlugen sich MSVler mit dem dreizehnjährigen Startschwimmer Nils Becker, gefolgt von Frederike Will, Thilo Baumbach und Schlussschwimmerin Sabrina Försterling achtbar, und dürften mit einem zweiten Platz knapp hinter der stark schwimmenden Gudensberger SG zufrieden sein. Ebenso gut lief es nach der Mittagspause für die 2. Mannschaft (Becker, Nessler, Petri, Kapski) im Staffelwettbewerb über 4x50 m Freistil mixed im Jahrgang 1999-2005, bei dem sie den dritten Platz erreichten.
Es läuft alles rund bei der 16-jährigen Sabrina Försterling, die eine Woche vor den Hessischen Jahrgangsmeisterschaften in Dillenburg nochmal zeigte, dass man mit ihr zu rechnen hat. Gerade auf den Rückenstrecken trumpfte sie überraschend stark auf, so dass sie wiederum eine neue Bestmarke über 50 m Rücken in einer Zeit von 33,11 Sekunden steckte und verdient Gold gewann. Fünf weitere Goldmedaillen sicherte sie sich über 50/100 m Freistil, 100 m Rücken, 50 m Schmetterling sowie über 100 m Lagen (1:16,21) in Bestzeit. Ebenfalls mit von der Partie ist Frederike Will (Jg. 96), die trotz des krankheitsbedingten Trainingsdefizits ihre Stärken über 200/400 m Freistil nach einer Technikumstellung ausspielte und einen Medaillensatz plus Bronze gewann.
Es geht bergauf bei Vereinskameradin Christina Rieß (Jg. 97), die bei ihren sechs Starts in ihrer Lage über 50 m und 100 m Brust wie einst mit Gold und Silber glänzte. Über 100 m Lagen und 50 m Schmetterling lief es ebenfalls gut, so dass sie zweimal Dritte wurde.
Sein Name hält was er verspricht! Matthias Goldstein (Jg. 84) trumpfte stark über 100 m und 200 m Freistil sowie 50 m Schmetterling auf, so dass neben drei persönlichen Bestzeiten, drei Goldmedaillen mit nach Hause gingen. Nathalie Richter war begeistert vom Abschneiden des von ihr trainierten Triathleten Thilo Baumbach (Jg. 88), der in seinen Rennen über 50 m und 100 m Brust über sich hinauswuchs und verdient den 1. Platz sowie den 2. Platz belegte. Weitere Bestmarken über 50 m Freistil und Schmetterling wurden mit Silber belohnt.
Strahlend kam Mareike Ellrich (Jg. 95) aus dem Wettkampfbecken. Es war eine gute Entscheidung nach längerer Wettkampfpause über 50 m Brust und 100 m Freistil wieder an den Start zu gehen. In beiden Disziplinen lag sie nur hauchdünn über ihren Bestzeiten, sicherte sich eine Goldmedaille und einmal Silber. Dass Lea Faust (Jg. 95) auch körperlich angeschlagen eine wahre Kämpfernatur ist, zeigte sie eindrucksvoll über 200 m Freistil (2:31,61), wo sie sich nach einer perfekten Renneinteilung souverän um drei Sekunden verbesserte und den ersten Rang belegte. Zwei Silbermedaillen erreichte sie über 100 m Rücken und 100 m Freistil.
Nach einem Missverständnis wurde es auf der Startbrücke kurzzeitig hektisch, als Franz Rabe (Jg. 96) nach seinem verpassten Start über 50 m Schmetterling noch über den Startblock springend dem Teilnehmerfeld hinterher hechtete. Beflügelt schwamm Franz sein Rennen und kam dabei in 33,35 Sekunden noch fast an seine Bestzeit heran. Einziger Wermutstropfen für den beherzten Einsatz war am Ende, dass er nach Zielrichterentscheid hinter den zeitgleich im Ziel angeschlagenen späteren Erstplatzierten Lukas Simanowski vom Gudensberger SG gesetzt wurde. Neben dem 2. Platz reichte es über 100 m Freistil vor seinem Vereinskameraden Fabian Ritter (Jg. 96) locker für die Goldmedaille, zu der sich noch eine Bronzene über 50 m Brust gesellte. Hier hatte im vereininternen Duell wieder Fabian in 37,89 Sekunden die Nase vorn und sicherte sich Silber.
Der Wille und der Kampfgeist sind bei Sarah Oßwald (Jg. 98) unverkennbar da, aber kurzfristige Krankheitsausfälle beim Training fordern ihren Tribut. Immerhin brachte sie bei ihren fünf Starts über 100 m Brust eine Goldmedaille sowie über 50/100 m Freistil und 50 m Brust jeweils Silber ins Ziel. Für eine Überraschung sorgte Sarah in ihrem Rennen über 100 m Lagen (1:29,06/4.), dass sie wie am Schnürchen abspulte und damit acht Sekunden schneller im Becken unterwegs war. Wahre Lobeshymnen schüttete Trainerin Nathalie Richter über die ebenfalls 14-jährige Xenia Herrmann aus, die sich erstmals im Rennen über 50 m Brust (42,72) vor ihrer Vereinskameradin Sarah Oßwald setzte und damit in Bestzeit den 1. Platz belegte. Skeptisch stand Xenia vorab den Strecken über 50 m (38,71) und 100 m Freistil (1:36,09) entgegen, ganz unbegründet, wie sie mit Topzeiten bestätigte. Diese wurden mit Bronze veredelt. Wenig Training, aber Stil, dass bewies Nils Becker (Jg. 2000) einmal mehr über 50 m Freistil (32,71) und 50 und 100 m Brust (1:45,23), wo er sich dreimal mit neuen Bestmarken an die Spitze des Teilnehmerfeldes setzte.
Da geht noch was bei den drei Youngsters Raik Zeppel, Jacob Horn (beide Jg. 2002) und Robin Wolf (Jg. 2001). Bei seinen vier Starts legte Raik mit vier persönlichen Bestmarken sowie einer Goldmedaille über 50 m Brust (47,86) und Bronze über 100 m Brust (1:46,85) stark vor. Dem stand Robin in nichts nach. „Er hat alles im Wettkampf umgesetzt, was wir im Training geübt haben, bis hin zu den Rollwenden!“, so Trainerin Nathalie Richter. So durfte sich Robin nicht nur über vier Bestzeiten, sondern auch über zwei Bronzemedaille für 50 m (45,62) und 100 m Brust (1:43,12) freuen. Der Wirbelwind im Dreierteam der Youngster, Jacob Horn, wollte es besonders gut machen. Zwar reichte es diesmal nicht ganz für die vorderen Plätze, aber in seinen vier Rennen hat Jacob toll gekämpft.
Der Zeitnehmer musste mit Sicherheit zweimal auf die Stoppuhr schauen, als Emma Nagel (Jg. 2000) über 200 m Freistil (3:15,97/7.) mit einer Verbesserung von schlappen 27 Sekunden aus dem Wettkampfbecken stieg. Welches Potential die junge Schwimmerin hat, bewies sie mit einer perfekten Renneinteilung, obwohl sie erst zum zweiten Mal auf dieser Langdistanz startete. Über einen 2. Platz freute sich Emma auf der gewohnten 50-Meter-Brust-Strecke. Mit einer Silber- und eine Bronzemedaille versüßte sich Clara Nessler (Jg. 2000) über 50 m Schmetterling und 100 m Lagen (1:34,55) mit neuer Bestmarke ihren Einsatz. Seit Kurzem trainiert Wladimir Petri (Jg. 2000) in der Leistungsgruppe von Nathalie Richter. Dass mit Wladimir zu rechnen ist, zeigte er über 50 m Freistil (33,07), indem er sich wiederum verbesserte und verdient Silber mit nach Hause nahm.
Hoch motiviert zeigte sich Vanessa Kapski (Jg. 99). Bei ihren sechs Wettkampfeinsätzen lag sie im Bereich ihrer Bestzeiten und sammelte zwei Silber- sowie eine Bronzemedaille über 100 m Rücken, 100m Lagen und 50 m Rücken ein. Schnell unterwegs war Svenja Dassler (Jg. 99) in ihrem Rennen über 50 m Rücken (48,21/5.) sowie über 100 m Brust, wo sie sich den 3. Platz sicherte.