27. Otto-Springer-Gedächtnisschwimmen

von Ines Peters-Försterling

Nachwuchs brilliert beim 27. Otto-Springer-Gedächtnisschwimmen im AquaMar

(Schwimmgruppe Heskem (Trainerin Viktoria Estor)) Foto: Ines Peters-Försterling
(Schwimmgruppe Heskem (Trainerin Viktoria Estor)) Foto: Ines Peters-Försterling

Schwimmen: Gastgeber Marburger SV sammelte 114 Medaillen ein – Florian Schepp (TSV Stadtallendorf) mit neuer persönlicher Bestzeit über 100 m Brust

Marburg. Ein erfolgreicher Schwimmwettkampf liegt hinter dem Veranstalter Marburger SV 1928, der das traditionelle Otto-Springer-Gedächtnisschwimmen in der 27. Auflage im heimischen Sport- und Freizeitbad „AquaMar“ am Trojedamm austrug. Nachdem der Wettkampf letztes Jahr ausfallen musste, freute sich der MSV auf die aus 12 Vereinen gemeldeten 148 Aktiven, die 566 Mal an den Start gingen.

Das größte Aufgebot von Schwimmern stellte der Marburger SV mit 70 Schwimmern, die sich mit 36 Gold-, 38 Silber- und 40 Bronzemedaillen, sowie unzähligen persönlichen Bestzeiten gekonnt in Szene setzten.

Eine gute Gelegenheit für den Marburger SV beim vereinseigenen Wettkampf die ganze Bandbreite der spezifischen Nachwuchsarbeit zu präsentieren. Viele kleine aufgeregte Nachwuchstalente, wie die erst achtjährigen Cora Brüning, Emma Brandel, Hanna Bonacker, Lucy Fiedler, Jay Pause, Sophie Herrmann, Hannah Albrecht, sowie Helena Stockschläeger, Puria Razavi (beide 2002) und Lilith Diehl, Lilie Gräser, Marie-Luise Friedrich, gingen für den MSV zum ersten Mal an den Start. Teilweise auf den ersten Plätzen zu finden, stand die Freude und Begeisterung nach der geglückten „Feuertaufe“ den Kindern regelrecht ins Gesicht geschrieben.

Schon etwas länger greifen Emma Nagel und Clara Nessler (beide 2000) ins Wettkampfgeschehen ein. Obwohl Emma eigentlich in der Brustlage zu Hause ist, wird sie langsam durch Trainerin Nathalie Richter im Freistilschwimmen aufgebaut. Zwar reichte es nicht ganz für die ersten Plätze bei Emma, aber bei ihren vier Starts glänzte sie durch vier deutliche persönliche Bestzeiten. Clara Nessler hingegen konnte sich in ihren vier stilistisch einwandfreien Rennen über 50 m und 100 m Freistil, sowie 50 m und 100 m Brust über eine Silbermedaille sowie vier persönliche Bestzeiten freuen. Ein langes Trainingsdefizit machte sich dann auch bei Svenja Dassler (1999) bemerkbar. Hoch motiviert konnte sie nicht an ihre Erfolge anknüpfen. Hingegen lief es bei Vereinskameradin Vanessa Kapski (1999) besser. Ihr Trainingsfleiß schlug sich in drei persönlichen Bestzeiten über 50 m (46,38/5.) und 100 m Rücken (1:50,33/4.) sowie 100 m Freistil (1:36,85/6.) nieder, wo sie sich um knapp 8 Sekunden verbesserte. Dass der vom DLRG kommende Neuzugang Franz Rabe (1996) in den letzten Wochen bei Nathalie Richter einiges dazugelernt hat, stellte er in seinem ersten Wettkampf bravourös unter Beweis. Dabei unterbot er die Vorgaben um ein Vielfaches mit einer Silbermedaille über 50 m Brust (0:40,53) und dreimal Bronze in persönlicher Bestzeit über 50 m (33,02) und 100 m Freistil (1:13,98) sowie 100 m Brust (1:31,39). In einem packenden Kopf-an-Kopf-Rennen mit seinem Vereinskameraden, gab es deutliche Verbesserungen auch für Alexander Peterburs (1995), der mit zwei persönlichen Bestzeiten über 50 m (32,65/7.) und 100 m Freistil (1:14,03/4.) punkten konnte.

Der Triumphzug von Trainerin Nathalie Richter setzt sich auch in diesem Jahr weiter fort. Beweist sie mit ihrer Hingabe zum Schwimmsport doch ein wahres Händchen für den einzelnen Schwimmer, den es je nach Veranlagung individuell zu Endzielen zu bringen gilt. Mit Nils Becker (2000), Fynn Pfeiffer (1999) und Sarah Oßwald (1998) prüften drei Kandidaten für die Hessischen Meisterschaften der Jüngeren am kommenden Wochenende in Frankfurt nochmals ihre Form. Knapp über seinen Bestzeiten lag Nils, wobei er vier Bronzemedaillen mit nach Hause nimmt. Gut im Rennen war Fynn, der bei seinen sechs Starts über 50 m (33,16/1.), 200 m (2:49,28/3.), 400 m Freistil (6:26,89/3.), sowie 100 m Freistil, 50 m Schmetterling und 50 m Rücken  immerhin drei deutliche persönliche Bestzeiten und eine Gold-, zwei Silber-, und drei Bronzemedaillen gewann. Auch Sarah wusste mit guten Platzierungen und persönlichen Bestzeiten über 50 m Brust (43,89/1.) und 100 m Freistil (1:28,50/4.) zu überzeugen. Im Endergebnis schlugen drei Gold-, eine Silber-, und eine Bronzemedaille bei ihr zu Buche.

Eine lange Durststrecke liegt hinter Lea Bischofsberger (1995), die endlich für ihren kontinuierlichen Trainingsfleiß mit deutlich glänzenden Bestzeiten über 50 m (37,78/3.) und 100 m Rücken (1:23,58/3.), 50 m (32:95/4.) und 100 m Freistil (1:13,22/3.) belohnt wurde. In ewiger Konkurrenz steht ihre Vereinskameradin Lea Faust (1995), die jeweils in ihren Rennen über 50 m (31,98/3.), 100 m (1:12,89/2.) und 400 m Freistil (5:36,70/1.) sowie 50 m (37,32/2.) und 100 m Rücken (1:21,44/2.) ebenfalls mit persönlichen Bestzeiten einen Moment schneller war.

Ehrgeizige Ziele steckte sich Lucas Schremb (1993), der bei seinen elf Starts das größte Pensum der Leistungsgruppe zu absolvieren hatte. Mit zwei Gold-, vier Silber-, und zwei Bronzemedaillen, sowie vier deutlichen persönlichen Bestzeiten über 200 m Lagen, 100 m Schmetterling (1:22,30/1.), 100 m Rücken (1:22,44/2.) und 200 m Freistil (2:33,56/2.) setzte er klare Zeichen. Ein weiteres Highlight setzte zu seiner eigenen Überraschung Philipp Stieler (1990), der über 100 m Freistil in seinem letzten Rennen die 1:00er-Schallmauer mit 0:59,77 Minuten locker durchbrach und mit einer Goldmedaille belohnt wurde.  Auch bei seinen Starts über 50 m Freistil, Brust und Schmetterling blieb er nur knapp über seinen Bestzeiten, so dass er sich über eine weitere Gold-, und Bronzemedaille freuen durfte. Ebenso gut lief es für Ulrich Wiese (1994), der in einem stilistisch einwandfreien Rennen über 50 m Schmetterling in einer Topzeit von 29,11 Sekunden regelrecht über sich hinausgewachsen ist und mit Gold belohnt wurde.

Theresa Herrmann (1992), die spät mit dem Schwimmen angefangen hat, macht für ihre Verhältnisse zurzeit Quantensprünge in ihrer Entwicklung. Bei den Bezirksmeisterschaften in Dillenburg schon gut dabei, lieferte sie bei fünf Starts fünf persönliche Bestzeiten über 50 m Rücken (39,70/4.), 50 m Schmetterling (37,50/2.) und 50 m Freistil (31,59/2.), sowie über 100 m Freistil (1:15,55/4.) und 100 m Lagen (1:25,16/2.) mit einer Verbesserung um 8 Sekunden, ab. Nach einer längeren Trainingspause findet Frederike Will (1996) langsam wieder in ihren Rhythmus. Zwei  persönliche Bestzeiten und vier Goldmedaillen über 50 m Rücken (39,51), 50 m (31,59), 200 m (2:35,19) und 400 m Freistil (5:31,03) waren ein starker Auftritt. Hoch gesteckte Ziele an sich selbst hatte der erfolgreiche Triathlet Frédéric Schwarz (1996). Umso erfreulicher war die Ausbeute an persönlichen Bestzeiten über 50 m Freistil (30,37/1.) und 400 m Freistil (5:40,44/1.), wo er sich um mehr als 20 Sekunden verbesserte, sowie 50 m Schmetterling (39,82/2.) und 100 m Freistil (1:09,13/2.)

Obwohl Chris Schleich (1996) laut Trainerin Nathalie Richter „mit dem Wasser zaubert“, musste er über 100 m Brust eine Demonstration des überragenden Könnens des frisch gebackenen Deutschen Jahrgangsmeisters von 2011 Florian Schepp (1996/TSV Stadtallendorf) hinnehmen, der mit einer Bahn Vorsprung in 01:05,15 Minuten im Ziel anschlug. Nichtsdestotrotz sind die Endergebnisse von Chris beeindruckend, der über 50 m Brust (39,23), 50 m Schmetterling (34,75) und 100 m Freistil (1:08,10) jeweils Goldmedaillen gewonnen hat, sowie über 100 m Brust (1:24,24) und 50 m Freistil (30,67) Silber.

Ein Garant für Bestzeiten und Platzierungen in den Medaillenrängen ist Sabrina Försterling (1997). Längst ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft, was Sabrina bei ihren sieben Starts mit sechs persönlichen Bestzeiten und sieben Goldmedaillen eindrucksvoll unter Beweis zu stellen wusste. Vereinskameradin Christina Rieß (1997) lag zwar knapp über ihren jeweiligen Bestzeiten, doch freute sie sich über zwei Goldmedaillen über 50 m Brust und 100 m Brust, sowie zwei Silbermedaillen über 50 m Schmetterling und 100 m Lagen.

Durch das große Aufgebot von Schwimmern des Marburger SV, war es in diesem Jahr möglich, gleich vier Mannschaften für die jeweiligen Staffeln über 4x50 m Freistil mixed offen und 4x50 m Freistil mixed Jahrgang 1997-2003 zu melden. Während der Marburger SV in der „Offenen Klasse“ mit „Gastschwimmer Jonas de Mooy“ die Plätze unter sich ausmachte, mussten die Jüngeren sich in der Besetzung Nils Becker, Vanessa Kapski, Fynn Pfeiffer und Sarah Oßwald der Mannschaft vom VfL 1860 Marburg, zeitgleich mit dem TSV Battenberg, geschlagen geben. Durch Zielrichterentscheid wurde die Mannschaft des Marburger SV auf den 3. Platz gesetzt.

Am Ende sprechen wir den vielen kleinen und großen Helfern, vor und hinter den Kulissen ein großes Lob und einen herzlichen Dank aus, ohne Sie bzw. Euch wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich gewesen!

Veröffentlichungen

  • Oberhessische Presse 17.06.2011

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