1. Udo Schneider Gedächtnisschwimmfest in Stadtallendorf

von Ines Peters-Försterling

Marburger SV 1928 nimmt in Stadtallendorf Fahrwasser auf

Schwimmen: Medaillenregen und Bestzeiten für Marburger Schwimmer

v.l. Clara Nessler und Emma Nagel (Bildnachweis: ipf)

Stadtallendorf. Am Wochenende lud der TSV Stadtallendorf mit dem 1. Udo Schneider Gedächtnisschwimmen zum wahrscheinlich vorerst letzten Schwimmevent ins heimische Sport- und Freizeitbad nach Stadtallendorf, das aufgrund bevorstehender Sanierungsarbeiten Ende des Jahres geschlossen werden soll. Obwohl der Veranstalter die gesamte Steckenfolge anbot, die auch bei den „Hessischen Meisterschaften – und Jahrgangsmeisterschaften“ Ende Mai ausgeschrieben ist, gingen mit 112 Aktiven aus 13 Vereinen verhältnismäßig wenig Schwimmer an den Start.

Für den Marburger SV 1928 war es eine gute Entscheidung, in dem als „schnellem Becken“ bekannten Hallenbad mit fünfzehn Schwimmern anzutreten. Neben persönlichen Bestzeiten glänzten die Schützlinge um Nathalie Richter mit neun Gold-, zehn Silber- und acht Bronzemedaillen.

Dreimal Gold, zweimal Silber sowie drei persönliche Bestzeiten, so die stattliche Bilanz von Sabrina Försterling (Jg. 97), die trotz einer gesundheitlichen Zwangspause an ihrem 16. Geburtstag wie entfesselt auftrumpfte. Während sie in ihrer Paradestrecke über 50 m Freistil (29,35/2. – offene Wertung) knapp ihre Bestzeit verpasste, steigerte sie sich in den Rückenstrecken. Zum Auftakt war Sabrina über 200 m Rücken in 2:44,47 Minuten (1.) zwei Sekunden schneller unterwegs, legte über 50 m Rücken (33,31/1.) weiter an Fahrt zu, und machte sich am Ende des Wettkampfes mit einer Topzeit von 1:13,74 Minuten über 100 m Rücken ihr ganz persönliches Geburtstagsgeschenk. Erst vor Kurzem wechselte der 12-jährige Wladimir Petri in die Leistungsgruppe von Trainerin Nathalie Richter und brachte diese mit ungeahnten Qualitäten zum Staunen. Um schlappe achtzehn Sekunden verbesserte sich der junge und noch wettkampfunerfahrene Schwimmer bei seinem Auftreten über 50 m Freistil auf achtbare 34,17 Sekunden. In seinem zweiten Rennen über 100 m Freistil (1:17,00) waren es immerhin noch elf Sekunden, die er schneller war, so dass er verdient eine Silbermedaille mit nach Hause nahm.

Technisch hinzugewonnen haben Robin Wolf (Jg. 2001) und Jacob Horn (Jg. 2002), was man bei Beiden insbesondere auf den Freistil-Strecken beobachten konnte. Während Robin sich um zwölf Sekunden auf 100 m Freistil (1:29,49) verbesserte und mit Bronze belohnt wurde, waren es bei Jacob sieben Sekunden (1:31,20) und damit eine verdiente Silbermedaille. Robin setzte über 100 m Brust noch eins drauf und sicherte sich in einer Zeit von 1:43,12 Minuten den dritten Platz. Einmal mehr schöpfte Clara Nessler (Jg. 2000) ihre Vielseitigkeit im Wasser in verschiedenen Lagen aus und gewann mit deutlichen Steigerungen zweimal Bronze über 100 m Freistil (1:20,96) und 100 m Brust (1:39,85). Zwar fehlt der jungen Schwimmerin noch die Kraft in der Umsetzung über 50 m Schmetterling, doch ließ ihr bereits vorhandenes technisches Know-how in der Geschmeidigkeit ihrer Bewegungen tatsächlich an einen Delphin erinnern. Hier setzte sie eine weitere Bestmarke in 43,73 Sekunden. Souverän meisterte Emma Nagel (Jg. 2000) ihre Rennen über 50 m (36,83) und 100 m Freistil (1:25,82), in denen an diesem Wochenende klar ihre Stärken lagen. „Obwohl die Zeiten top waren“, wie Trainerin Nathalie Richter lobte, reichte es nur für den undankbaren vierten Rang. Erstmals ging Xenia Herrmann (Jg. 1998) auf der 200 m Brust-Strecke (3:33,37) ins Rennen. Die Renneinteilung ist verständlicherweise noch nicht optimal, aber es reichte auf Anhieb für eine Silbermedaille. Zu dieser gesellte sich über 100 m Brust (1:35,50) eine weitere, so dass die Freude bei Xenia, die lediglich einmal die Woche trainiert, groß war. Grund zur Freude hatte auch Svenja Dassler (Jg. 99), die sich über 100 m Freistil (1:34,90) um drei Sekunden verbesserte.

Mit einem Paukenschlag begann der 14-jährige Fynn Pfeiffer seinen Wettkampf, in dem er über 50 m Freistil die 30er-Marke in einer Zeit von 29,42 Sekunden locker knackte. Wassergefühl und eine gute Wasserlage waren die Grundlage für weitere Bestzeiten über 50 m Schmetterling, 50/100 m Rücken und 100 m Freistil, wobei er über 100 m Rücken (1:20,76/4.) aufgrund eines missglückten Zielanschlags knapp die Normzeit für die „Hessischen“ verpatzte. Krankheitsbedingter Trainingsausfall zeichnen den Weg von Sarah Oßwald (Jg. 98), was sie sich im Wettkampf über 100/200 m Brust nicht anmerken ließ. Gerade auf den letzten Metern mobilisierte sie die letzten Kräfte und gewann zweimal verdient die Goldmedaille, über 200 m Brust (3:20,31) verbesserte sie sich um vier Sekunden. Zweimal Silber hieß es am Ende über 100/200 m Freistil. Der Spaß ist neben dem Ehrgeiz wieder in den Rennen über 50/100 m Brust bei Christina Rieß präsent. Die Belohnung für eine lange Durststrecke sind zwei Silbermedaillen über 50/100 m Brust sowie über 100 m Freistil mit persönlicher Bestzeit einmal Bronze.

Sein Trainingsfleiß und der enorme technische Zugewinn des einstigen DLRG-Schwimmers Franz Rabe (Jg. 96) tragen ihn zu weiteren Zielen mit guten Leistungen. Bei seinen vier Starts räumte er mit persönlicher Bestzeit zweimal Gold über 100 m und 200 m Freistil ab und verbesserte sich über 50 m Schmetterling (33,42) um zwei Sekunden. Einmal Gold über 100 m Freistil und einmal Bronze über 50 m Rücken schlagen bei Lea Faust zu Buche, die sich vorbildlich nach einem verunglückten Rückenstart zurückkämpfte, indem sie ihre Sprintfähigkeit voll ausspielte. Ebenfalls Gold gab es für Vereinskameradin Lea Bischofsberger (Jg. 95) über 200 m Rücken, die trotz anhaltender Schulterprobleme konsequent ihr Rennen zu Ende brachte. Fast wie in alten Zeiten schwamm Ulrich Wiese (Jg. 94) seine Rennen über 50 m Schmetterling und 50 m Rücken und sicherte sich jeweils Bronze in der „Offenen Wertung“.

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